Winzer Meissen lesen bei -9° Celsius Eiswein
(hogamagazin) Das Weinbaugebiet Sachsen gilt als eines der kleinsten in Deutschland, die Weine sind somit Raritäten. Dieses Wochenende hat das Team der Sächsischen Winzergenossenschaft Meissen eG in der Nacht Cabernet-Blanc-Trauben gelesen. Aus diesen Trauben soll der erste Eiswein seit fast 20 Jahren entstehen – eine Rarität unter Raritäten. „Wir haben in den letzten Jahren immer Trauben hängen lassen, jedoch hat es mit dem gewünschten Eiswein nie geklappt, da sich die dafür notwendigen frostigen Temperaturen nicht eingestellt haben.
Auch in diesem Jahr hatten wir eine Fläche von rund 3.000 Quadratmetern für Eiswein vorgesehen“, informiert Lutz Krüger, Geschäftsführer der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen, mit 1.500 Winzern Sachsens größter Weinerzeuger. „Unser letzter Eiswein ist viele Jahre her: Anfang der 2000er hatten wir Eiswein aus Riesling, kurz darauf aus Dornfelder. Das ist schon etwas Besonderes und daher freuen wir uns, dass es in der Nacht von Sonntag auf Montag geklappt hat und wir bei -9° Celsius die Lese durchführen konnten.“
Mit dabei waren auch Sachsens Weinhoheiten, die kräftig mit anpackten. „Wir sind hier nicht nur für schöne Fotos vor Ort“, sagt die Sächsische Weinkönigin Katja Böhme, „nein, für uns ist es schon eine Besonderheit, bei so einem seltenen Ereignis live dabei zu sein.“ Die Winzergenossenschaft hatte die Rebstöcke eingenetzt, um diese auch vor hungrigen Vögeln und Waschbären zu schützen. „So müssen wir nun zuerst die Netze abnehmen, um dann die Trauben ernten zu können. Bei fast zehn Minusgraden muss man da schon aufpassen, dass einem nicht die Finger abfrieren“, verrät Ann-Kathrin Schatzl, die Sächsische Weinprinzessin.
Ernte der Cabernet-Blanc-Trauben
Ein Team von rund 20 Winzern traf sich in der Nacht von Sonntag auf Montag im Weinberg am Zscheilaer Berg in Meißen, um die Cabernet-Blanc-Trauben zu ernten. Eine Arbeit, die bis in den frühen Morgen andauerte. Anschließend ging es für die gefrosteten Trauben direkt in die Presse der Winzergenossenschaft.
„Aus den Trauben der Eisweinlese konnten rund 350 Liter Most gewonnen werden. Dieser wird in unserem Weinkeller ausgebaut. Nun liegt es an Kellermeisterin Natalie Weich, aus dem gewonnenen Most den begehrten Eiswein zu keltern. Dafür haben wir mit ihr eine Expertin, die das Können und das richtige Händchen dafür hat“, ist sich Krüger sicher.
Quelle: meeco Communication Services