Ein Modell für verantwortungsvolle, nachhaltige und gesunde Ernährungs- und Esskultur, das den Grundsätzen Gut.Sauber.Fair folgt. Von der Slow Food Travel Region zu Slow Food Villages.
Klagenfurt – Es ist der heißeste Sommer seit gut 250 Jahren und der Klimawandel ist auch in Kärnten angekommen. Hitzewellen und
Extremwettererscheinungen mit ihren fatalen Folgen machen den Menschen weltweit zu schaffen. Klimawandel und Overtourism beherrschen die Medien, es gibt kein Podium, keine Bühne, wo diese Themen nicht angesprochen werden.
Die „Friday-for-future“-Bewegung, eine wachsende Nachfrage für Bio- und regionale Lebensmittel oder auch neue Medien für Achtsamkeit und Nachhaltigkeit sind positive Signale einer Gegenbewegung. Sichtbare Entwicklungen gibt es dazu aber auch im Kärntner Tourismus und in der heimischen Lebensmittelproduktion. Mit Slow Food Travel im Lesachtal, Gailtal, Gitschtal und am Weissensee wurde bereits vor vier Jahren ein weltweites, beispielhaftes Pilotprojekt geschaffen, das Slow Travel und Slow Food vereint und das Food-Movement auf die Reisebranche überträgt.
Das von der Kärnten Werbung gestartete Projekt Slow Food Kärnten ist ein Modell für eine verantwortungsvolle, nachhaltige und gesunde Ernährungs- und Esskultur. Diese folgt den Grundsätzen von gut, sauber, fair und schärft das Bewusstsein beim Konsumenten für eine klimafreundlichere und gesündere Umwelt. Lokale bzw. regionale Handlungen leisten damit einen Beitrag zur Verbesserung des globalen Klimas.
Kärnten Werbung Geschäftsführer Christian Kresse hält fest: „Slow Food Kärnten trägt maßgeblich dazu bei, die Attraktivität und die Qualität des Lebensraumes Kärnten nachhaltig mitzugestalten. Unsere Zukunft liegt in der achtsamen Entwicklung unseres Landes. Daher ist von besonderer Bedeutung das Wissen um die nachhaltige Lebensmittelproduktion weiterzugeben, beginnend von den Kindergärten bis hin zu weiterführenden Schulen wie zum Beispiel den Landwirtschaftlichen Fachschulen und den Tourismusschulen.“
Die Entwicklung von Slow Food Villages ist der nächste Schritt, den Slow Food Kärnten mit Projektleiter Eckart Mandler in Angriff nimmt. Als erfahrener Naturtourismusexperte und Entwickler seiner Heimatgemeinde Irschen zum Natur- und Kräuterdorf hat Mandler in Zusammenarbeit mit Kärntner und internationalen Partnern das Projekt „Slow Food Villages“ besonders lieb gewonnen.
Es geht ihm dabei besonders um „Orte guten Lebens“ zu schaffen, die vor allem für ländliche Regionen und Gemeinden ein Zukunftsmodell gegen Abwanderung und Dörfersterben werden kann. Das Dorf als überschaubarer Lebensraum mit funktionierendem, sozialen Zusammenleben, entschleunigtem Zeitempfinden und Sinn für gute, saubere Lebensmittel soll auch in Zukunft seine wichtige Rolle im globalen Wettbewerb einnehmen können. Mit Unterstützung des Landes Kärnten, der Kärnten-Werbung und der internationalen Slow Food Bewegung sollten in Kärnten zunächst 8 bis 10 Gemeinden am Entwicklungsprozess teilnehmen.
So vereinen sich in Kärnten die weltweiten Trends von Slow Tourism, Slow Travel und Slow Food. Sie sind ein kleinregionaler Beitrag für den Klimawandel und gegen die weitere Erderwärmung. Ausreichen werden diese Initiativen aber erst dann, wenn viele andere Regionen dem Kärntner Beispiel folgen, Wirtschaft und Politik die notwendigen und richtigen Weichen stellen und die Konsumenten ihren Lebensstil und das Reiseverhalten ändern. „Jeder einzelne Mensch kann auch zum Klimaschutz beitragen, indem er z.B. bewusst sein Mobilitäts- und Ernährungsverhalten umstellt oder sich für nachhaltige Aktivitäten einsetzt. Slow Food Kärnten bietet eine Plattform und ein Netzwerk für ein gutes Leben im Land und damit die Grundlage für einen erfolgreichen Tourismus in Zukunft“, so Mandler.
„Der Weg Kärntens zu einem nachhaltigen Lebensraum ist keine Werbestrategie sondern eine Frage der Lebenseinstellung. Slow Food Kärnten ist kein Tourismus-, Gastronomie bzw. Agrarprojekt alleine. Die gesamtheitliche Komponente vom Gesundheitsbereich bis hin zu einer neuen Lebensphilosophie muss dabei berücksichtigt werden. Wir haben die einzigartige Chance, die Frage von einer nachhaltigen Versorgung mit regionalen Produkten ganzheitlich umzusetzen und den ländlichen Raum auch für die Zukunft zu stärken“, ist Kresse überzeugt.